Der Maschinenbau hat in der Region Thun eine langjährige Tradition. Der Ursprung geht zurück auf die Pioniere Eidgenössische Konstruktionswerkstätte K+W und die Schweizerischen Metallwerke Selve. Der Wirtschaftsraum Thun ist aufgrund der über Jahrzehnte aufgebauten Kompetenz einer der wichtigsten Maschinenbaustandorte.
Die Geschichte des Maschinenbaus in der Region Thun reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Nach dem Entscheid der Eidgenossenschaft, die Bewaffnung der Schweizer Armee zu vereinheitlichen, wurden im Jahre 1863 in Thun die Konstruktionswerkstätte K+W und die Munitionsfabrik M+F gegründet. 1895 folgten die Schweizerischen Metallwerke Selve, welche der benachbarten Munitionsfabrik die Metallteile lieferte. Danach siedelten sich zahlreiche Unternehmungen in Thun an und entwickelten wegweisende Produkte. Dies führte dazu, dass der Wirtschaftsraum Thun auch heute noch als eine der Hochburgen des Maschinenbaus in der Schweiz zählt.
Die Bedeutung des Maschinenbaus in der Region Thun zeigt sich auch an der Vielzahl von Zulieferern. Über die ganze Wertschöpfungkette gerechnet, stellt dieser Branchenschwerpunkt rund 4'500 Arbeitsplätze zur Verfügung. Die grossen fünf Unternehmungen des Maschinenbaus sind intrinsisch organisiert. Mit diesem Branchenschwerpunkt will sich der Wirtschaftsraum Thun auch gegen aussen positionieren und dem Standort Profil verleihen. Ebenso haben sich die Zulieferer im «Lieferanten Netzwerk Thun» organisiert. Ziele sind die Bündelung der Kompetenzen und die Steigerung der Konkurrenzfähigkeit bei der Fertigung von kleinen und mittleren Serien.
Im Zuge der Digitalisierung steigt die Nachfrage nach vernetzten Produkten und digitalen Lösungen. «Internet of Things (IoT)» ist hier das Gebot der Stunde und entscheidet über die Zukunftsfähigkeit des Kerngeschäfts Maschinenbau. Im Wirtschaftsraum Thun wird diesem Thema mit der Initiative «ProdNet» begegnet. Eine Anzahl innovativer Unternehmungen aus der Branche haben dieses Programm ins Leben gerufen. Das Ziel ist es, die Digitalisierung bei Herstellern und Betreibern von Produktionsmaschinen voranzutreiben und das entsprechende Verständnis zu fördern. So werden konkrete Lösungen erarbeitet und der internationale Austausch sichergestellt.
Die «Big 5» des regionalen Maschinenbaus arbeiten seit Jahrzehnten in einer pragmatischen Kooperation zusammen. So bestehen Arbeitsgruppen zu verschiedenen Fachthemen, in welchen sich Experten abstimmen und austauschen. Weiter treffen sich die Geschäftsleitungen mehrmals pro Jahr zum Erfahrungsaustausch. Der Wirtschaftsraum Thun setzt für die Positionierung des Standortes in diesem Branchenschwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit der Maschinenbau-Kooperation der Region. Ziele sind die Vermarktung der Region Thun als Hochburg des Maschinenbaus und die Profilierung des Wirtschaftsraums Thun mit diesem Branchenschwerpunkt.
